Qualitaetssicherung im Krankenhaus

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Leistungsbereich „Ambulant erworbene Pneumonie“ PNEU

Dokumentationspflichtig sind Lungenentzündungen bei Patienten ab 18 Jahren, wenn sie außerhalb des Krankenhauses erworben und im Krankenhaus behandelt wurden. Grundsätzlich nicht zu diesem Leistungsbereich gehören Lungenentzündungen bei immunsupprimierten Patienten und im Krankenhaus erworbene Lungenentzündungen (nosokomiale Pneumonien).

In Deutschland werden jährlich ca. 230.000 Patienten mit einer ambulant erworbenen Pneumonie (CAP, community acquired pneumonia) stationär behandelt. Über 10% dieser stationär behandelten Patienten versterben während des Krankenhausaufenthalts. Somit ist die ambulant erworbene Pneumonie die häufigste durch eine Infektion bedingte Todesursache in Deutschland. Die Erhebung der Qualitätsindikatoren gibt einen Einblick in die Versorgungsqualität und soll zu deren Optimierung beitragen.

Mitteilung der Arbeitsgruppe Pneumonie bei der GeQiK zur Bestimmung der Atemfrequenz

Die Atemfrequenz bei Aufnahme ist ein wichtiger klinischer Parameter, der regelhaft und ohne großen Aufwand erhoben werden kann. Einerseits haben verschiedene Studien gezeigt, dass die Atemfrequenz bei Aufnahme ein prognostisches Indiz für die Mortalität ist (s.u.). Andererseits ist sie ein essentielles Item des CRB-65-Scores. Dessen Erfassung bei Aufnahme ermöglicht eine Aussage über die Schwere der Pneumonie und den prognostischen Genesungsverlauf. Daher kann der Score für die Risikoadjustierung der Letalität bei ambulant erworbener Pneumonie eingesetzt werden (Lim et al. 2003; British Thoracic Society 2004; Höffken et al. 2009). In der externen Qualitätssicherung dient er zur Risikoabschätzung der Sterblichkeit und Stratifizierung mehrerer Indikatoren (2005, 2006, 2007, 2012, 2013, 2018, 2019, 11878, 50778, 11879, 11880 und 11881).

Die Arbeitsgruppe Pneumonie empfiehlt, die Messung der Atemfrequenz als Standarduntersuchung bei Aufnahme (im Rahmen der Erhebung der Vitalparameter wie Blutdruck, Puls und Temperatur), und in der Verlaufskontrolle (idealerweise auch nahe zum Entlasszeitpunkt) zu implementieren, u.a. um das anvisierte Ziel zu erreichen (Bestimmung der Atemfrequenz bei Aufnahme >= 98 % und vollständige Bestimmung von 7 klinischen Stabilitätskriterien bei Entlassung >= 95 %).

In folgenden Artikeln finden Sie weitere Informationen:

(1)          „Prognostische Bedeutung der Atemfrequenz bei Pneumonie-Patienten“ im Deutschen Ärzteblatt (www.aerzteblatt.de/archiv/161078/Prognostische-Bedeutung-der-Atemfrequenz-bei-Pneumonie-Patienten-Retrospektive-Analyse-der-Jahre-2010-bis-2012-von-705-928-Patientendaten-aus-deutschen-Krankenhaeusern?s=strau%DF+atemfrequenz)

(2)          „Prediction of in-hospital death from community-acquired pneumonia by varying CRB-age groups“ im European Respiratory Journal (Ewig et al.2013: Eur Respir J 2013;41:917-922).

Arbeitsgruppe

Die Arbeitsgruppe Pneumonie konstituierte sich am 19. Oktober 2005 unter dem Dach des neuen Landesvertrages und setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

LÄK
Herr Prof. Dr. med. Felix Herth                                 Vorsitzender
Thoraxklinik-Heidelberg gGmbH

Herr Dr. med. Axel Kempa
Klinik Löwenstein gGmbH

BWKG
Herr Prof. Dr. med. Uwe Frank
Universitätsklinikum, Heidelberg

Herr Prof. Dr. med. Claus Neurohr
Klinik Schillerhöhe, Gerlingen

MDK
Frau Dr. med. Birgit Schütz-Ritsert
MDK Baden-Württemberg, Freiburg

Frau Dr. Kerstin Dreyer
MDK Baden-Württemberg, Stuttgart

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